Wieso nennen wir den Gefühlsklärer eigentlich Gefühlsklärer? Teil 2

Im ersten Teil dieser Blog-Serie Wieso nennen wir den Gefühlsklärer eigentlich Gefühlsklärer? konntest du bereits erste Informationen über den Kopfmensch einer Dualseelenverbindung erhalten. Über den Herzmenschen haben wir uns in Wie kommt der Loslasser zu seinem Namen? einen ersten Überblick verschafft.

Hier und heute soll es darum gehen, wie(so) ein Kopfmensch überhaupt zu einem solchen geworden ist. Warum reagiert er auf diese tiefe Liebe so, wie er es tut?

(Der Einfachheit halber verwende ich weiterhin das Pronomen des "er", um den Gefühlsklärer zu beschreiben. Liebe Leser, die ihr  weibliche Gefühlsklärer als euer Gegenüber findet, bitte seht es mir nach.)

Wie, wann, warum, wodurch wird ein Mensch, wie er oder sie heute ist? Woher kommen Charakter, Prägung, Gewohnheiten, Vorlieben, Ängste? In diesem Leben immer erstmal aus der Kindheit. Als Kinder sind wir wie unbeschriebene Blätter, die erstmal ihre ersten Erfahrungen machen müssen, um zu Menschen heranreifen zu können. Als Kinder sammeln wir Eindrücke aus unserem Umfeld, werden erzogen, kucken uns Eigenheiten ab, bekommen Verhaltensweisen und Umgang von Erwachsenen vorgelebt - bewusst und unbewusst. Loslasser, wie Gefühlsklärer. Herzmenschen, wie Kopfmenschen. 

Wie sieht also so eine recht typische Kindheit eines Kopfmenschens aus? 

In erster Linie kann man sich eine Erziehung vor Augen führen, wie sie sich seit Generationen "für Jungs" durchgesetzt hat und bei Jungs und Mädchen-Gefühlsklärern gleichermaßen angewandt wurde: Man hat es mit einem sehr sensiblen Kind zu tun, das wie jedes andere Kind einfach nur geliebt werden und seine Gefühle zeigen möchte. Doch das wird in seinem Umfeld nicht geschätzt. Gefühle zu zeigen wurde als "unmännlich" oder gar schwach angesehen. Sätze wie "Heul nicht!" oder "Sei nicht so ein Jammerlappen/sensibel.", "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" hat das Kind  vermutlich sehr sehr oft gehört. Was sich auf dem weißen, unbeschriebenen Blatt sehr deutlich festschreiben konnte. Es wurde darauf geprägt.

 

Im gleichen Alter, meist zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr, fielen durch die äußeren Umstände in der Familie auch bereits Entscheidungen auf das Kind wie, dass es stark werden musste und Verantwortung übernehmen sollte.

Vielleicht war dieses Kind unter Geschwistern in einer Position, in der es nicht die volle Aufmerksamkeit der Eltern bekommen konnte. Es tat sich schwer, Anerkennung vom Vater zu erhalten oder die Mutter hat es früh als vollwertigen Erwachsenen betrachtet. Vielleicht hat auch ein oder gar beide Elternteile gefehlt. Nestwärme und Liebe, die sich das Kind ganz intuitiv gewünscht hat, blieben irgendwo auf der Strecke. Es konnte den Umgang damit und mit Beziehungen also nicht lernen.

 

Stattdessen beschließt ein Kind daher aus Selbstschutz, das zu tun, was sein Umfeld von ihm möchte, um zu erreichen, was es bekommen kann. Denn schließlich ist es ein kleines Kind und von der Familie abhängig.

Dadurch entstehen nun die überdimensionale Schutzmauer und Masken, die das Kind ab jetzt nach außen trägt. Es lernt, seine Gefühle zu unterdrücken und sie nicht mehr zu zeigen.

 

Je länger diese Gewohnheiten ein Kind begleiten, durch die Teenie-Zeit, ins Erwachsenen-Altern, desto mehr Situationen und Beziehungen zieht dieser junge Mensch an, die ihm immer wieder die gleichen Schlüsse "bestätigen": "Ich werde verletzt, wenn ich Gefühle zeige. Dadurch bin ich schwach." Und so bleibt ein Gefühlsklärer bei seinen Gewohnheiten, unterdrückt weiterhin seine Gefühle (im Austausch zu Plänen, Zielen und Leistungen, die er mit seinem Kopf beschließt) und verliert so immer mehr den Zugang zu seinen Emotionen und der offenen, ehrlichen, tiefen Handlung selbiger. 

 

Übrigens ist bei der Kindheit eines Gefühlsklärers (wie auch beim Loslasser) jemals weder von einem schlechten Elternhaus oder Missbrauch auszugehen! Wir sollten immer voraussetzen, dass Eltern das Beste für ihre Kinder tun. Das Beste, was sie können und für richtig und wichtig erachten. Auch Eltern haben ihre Prägungen erhalten und erziehen nach bestem Wissen und Gewissen dadurch ihre Kinder. Es reicht also bereits Unachtsamkeit oder schlicht Unwissen der Eltern, ein Kind entsprechend zu prägen. Dabei kann und sollte niemand von Schuld sprechen.

Nun hast du schon einen weiteren Blickwinkel auf deinen Seelenpartner und kannst vielleicht besser verstehen, wieso er bei der Erfahrung dieser unendlich großen Gefühle für dich so reagiert, wie er reagiert. 

Oder bist du vielleicht ein Gefühlsklärer, der sich (oder sein Vergangenheits-Ich 🙂) wiederfindet?

 

In den nächsten Beiträgen sehen wir uns genauer an, wie ein Gefühlsklärer sein Leben als Erwachsener gestaltet und wie er Beziehungen führt, welche Werte er dabei vertritt.

 

Bis dahin, lass es dir gut gehen & ich wünsch dir alles Liebe! 💕

Eure Caro


Hier findest du noch einmal die Links zu vorherigen und (dann) weiterführenden Blog-Posts dieser Serie:


 

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